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Heike, 13.09.2019, 10.460 sm

 

Wir schicken ein herzliches Ahoi – dieses Mal nicht von der Magneta, sondern inzwischen aus Berlin. Der Alltag hat uns wieder. Erstaunlich, wie schnell das doch geht. Trotzdem ein Nachtrag, wie es dazu kommen konnte, endend mit einer schönen Herbstaussicht auf der Magneta!

 

 

 

Fair Winds von der MAGNETA Heike & Axel

 

 

 

Unsere restliche Strecke bis zur Kranung der Magneta ins Trockene ist schnell erzählt: Über Ayamonte – eigentlich wollten wir auf der Isla Christina anlanden, doch der Wasserstand war zu diesem Zeitpunkt zu niedrig – und Culatra führte uns der Rückweg auch wieder nach Vilamoura. Dort kam es zu einem lustigen Treffen von Magneta, Penelope mit Susi und Franz (zur Zeit den Sommer an der Algarve genießend) und Häwelmann mit Babara und Ove (inzwischen auch zu Hause in Hamburg). Es ist immer eine Freude sich wieder zu treffen und auch jetzt von Berlin aus reißt die Verbindung nie ganz ab. Sicher werden wir uns auch im Mittelmeer öfter in verschiedenen Konstellationen treffen. Der Kreis der Segler ist übersichtlich, so kreuzen sich absichtlich oder zufällig schon öfter die Wege. Informationen, wo sich andere aufhalten und teilweise wie es ihnen ergeht, liefern diverse Internetblogs, Marinetraffic oder Funk und AIS während des Segelns.

 

 

 

Während unserer Hin- und Herfahrt an der Algarve staunen wir über leere Häfen; erschrecken uns bei durchsichtigen Plastikflaschen, die als Fischerbojen herumschwimmen und manchmal ungesehen plötzlich neben uns auftauchen; gehen nach einjähriger Pause auf Fliegen- und Mückenjagd. Die Biester hatten in sich anscheinend in unseren Fenderüberzügen eingenistet. Unsere letzte Station vor Lagos war für zwei Nächte Portimao, an der anderen Seite der Bucht von Lagos. Unterwegs hatten wir Probleme, bei 20 Knoten Wind eine Bootsgeschwindigkeit von über vier Knoten zu erreichen. Zu stark ist an dieser Stelle die Strömung des Wassers ins Mittelmeer, wo es dann verdunstet. Hier, in der gut ausgestatteten Marina, wird alles nochmal gewaschen – Schlauchboot, Schoten – Außenbordmotor gespült, Reißverschlüsse ertüchtigt.

 

 

 

Unsere Beschäftigung über drei Tage wird das Taschenpacken: Jeder darf ein Handgepäck (10 kg) und ein großes Gepäckstück(20kg) mit in den Flieger nehmen. Das heißt immer wieder unter Gewichtskontrolle aus- und einpacken. Es entstehen merkwürdige Zusammenstellungen des Tascheninhalts. Die andere Hälfte kann erst im Herbst mit. Das Kranen in Lagos war sehr aufregend, gab es auf jeder Seite doch nur 30 cm Spiel. Auf dem Trockenen zeigt sich, dass die Magneta die Fahrt wirklich gut überstanden hat: Die oberste weiße Schicht ist an einigen Stellen abgespült, das erkennen wir an der grauen Schicht darunter. Insgesamt sieht sie gut aus. Es bleiben nur ein paar elektronische Hausaufgaben für die Pause bis Oktober: die unsägliche Badeplattform, die sich nicht per Fernbedienung bewegen lässt und unsere elektrische Toilette, die zum Schluss noch ihren Dienst quittierte.

 

 

 

Die letzte Nacht verbrachten wir dann auf der Magneta an Land mit einer langen Leiter zwischen anderen inzwischen verwaisten ARC und ARC+ Booten. Das dicke Ende erwartete uns dann beim Rückflug. Wir hatten 3 Stunden Verspätung und sind dann noch am falschen Flughafen – allerdings trotzdem in Berlin – gelandet. Auf unser Gepäck mussten wir dann noch 2 Stunden warten, weil es niemanden gab, der es ausladen konnte. Die folgenden Wochen waren – wenig überraschend - vollgepackt mit Terminen, Organisation und Arbeit. Ziemlich schnell waren wir, trotzdem im Innersten entspannt, wieder im Alltag angekommen. Eine Abwechslung davon verschaffte uns Axels endlich eingelöstes Geburtstagsgeschenk. Ein Wochenende in Warnemünde mit Speedsailing. Auf einem mittlerweile etwas älteren Volvo Ocean Racer (früher Illbruck), der in 123 Tagen um die Welt segelte und das Rennen gewann, kamen wir auch bei relativ wenig Wind auf komfortable Geschwindigkeit. Immerhin schneller als der Wind. Nach dem Ausprobieren verschiedener Segel ist klar, das Code Zero wird vielleicht mal eine Option…

 

 

 

Es war ein tolles Wochenende und wir freuen uns jetzt schon auf die Oktoberferien mit der Magneta, auch wenn wir nicht annähernd so schnell sein werden…

 

 

 

Fair Winds von der MAGNETA Heike & Axel

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Stefan (Mittwoch, 16 Oktober 2019 12:44)

    Hallo Ihr zwei,
    bei der Badeplattform traten in der Vergangenheit folgende Fehler auf:
    1. Batterien der Fernbedienung leer
    2. 40 Amp Schmelzsicherung im Motorraum durchgebrannt wegen Überlastung durch stoßartige Bedienung der Fernbedienung, dadurch zu hoher Anlaufstrom und durchschmelzen.
    3. Komplettabdeckung der Motorantenne in der BB-Backskiste durch Gegenstände
    Mechanische Fehler der Plattformaufhängung bzw. E-Motors sind nicht vorgekommen.

    Unter dem Waschbecken im achteren WC-Raum findet Ihr oben links eine abisolierte Stromleitung, welche mein ursprüngliches E-WC versorgt hat. Die hatte ich stillgelegt, nachdem ich den Ärger mit dem zu schwachen Ladegerät hatte und das E-WC seinen Geist aufgab. Evtl. könnt Ihr was damit anfangen. Abgesichert war die Leitung am Sicherungspaneel (die Sicherung ohne spezielle Zuordnung).
    Ansonsten geht es Euch gut, wie ich lese. Bei uns mal so mal so. Altersgemäß.
    Herzliche Grüße!
    Stefan