Lagos; Atlantik around

Heike, 17.06.2019, 10.150 sm

 

Wir schicken ein herzliches Ahoi von der Magneta.

 

Ahoi, europäisches Festland! Viele Grüße aus Lagos an der Algarve. Über die Azoren weiter nach Ponta Delgada (Sao Miguel) und Santa Maria zum europäischen Festland.

 

 

 

Das allerwichtigste zuerst: Wir haben gewonnen! Auch an Erfahrung, aber vor allem das letzte Rennen in unserer Klasse über 820 sm von Santa Maria (Azoren) nach Lagos (Algarve). Und dann noch zu zweit! Besonders freut uns natürlich, dass keine Motorstunden eine Rolle spielten und es wirklich nur ums Segeln ging! Die ganze Zeit hat es mächtig gewindet, in Spitzen bis zu 37 Knoten. Wir waren so schnell, dass wir sogar vor Julia und Christian ankamen, die uns eigentlich in Lagos zum Empfang überraschen wollten.

 

 

 

Aber erstmal der Reihe nach. Nach Ponta Delgada ging es über Nacht. Die letzten beiden Azorenstationen – mit Ponta Delgada die größte Stadt (25 000 Einwohner) und mit Santa Maria, eine der kleinen Inseln – wurde die Vielfalt der Inseln deutlich. Wie der Käse von jeder Insel, sind auch alle Inseln sehr unterschiedlich. Auf Sao Miguel hatte die ARC eine Rundfahrt mit Besuch einer Ananaszucht organisiert. Auf Santa Maria sind wir selbst nochmal per Auto unterwegs gewesen. Dabei haben wir von den insgesamt 5000 Einwohnern auch ein paar getroffen, zwei per Auto und einen auf einem Motorrad. Die Azoren, bisher noch ein Geheimtipp, werden wohl der neue europäische Urlaubshotspot für alle, die die Balearen und Kanaren schon in und auswendig kennen. Schon etwas schwermütig nahmen wir Abschied. Die portugiesischen Inseln sind doch irgendwie alle etwas Besonderes. Tröstend war dann schon, dass es jetzt zum portugiesischen Festland gehen würde…

 

 

 

Unser Wetterfrosch nannte unsere Fahrt per mail „sportliches Segeln“. Und in der Tat zeigte der Atlantik noch einmal so richtig, wieviel Kraft in ihm steckt. Wir pflügten bei Windstärke 8 durch die Wellen und konnten uns eigentlich nur noch festhalten. Die Wellen schlugen über die Magneta in Längs- und in Querrichtung. Es war mächtig laut. Bei jedem Knall beginnt man schon zusammen zu zucken. Nach zwei Tagen waren zumindest alle Sachen im Boot, einschließlich der Matratzen feuchtnass. Das Ganze über fünf Tage hat ziemlich geschlaucht. Am 13.6. nach 15.00 hatten wir es endlich geschafft. Wir sind über unseren eigenen Track vom Oktober letzten Jahres nach Porto Santo gefahren. Damit war die Atlantikrunde, ein ziemliches Ei, voll.

 

 

 

Nach passieren des Verkehrstrennungsgebietes von Sao Vicente konnte wir in Richtung Lagos abbiegen und den Anblick der Algarve, besonders der Felsformationen, genießen. Geringfügig gelitten hatte die Magneta auch. Die Bugbeleuchtung fiel wegen Versalzung nach ein paar Tagen aus und das Solarpanel in Luv demontierte sich mit Seezaun selbst. Ein paar Kleinigkeiten sind jetzt schon zu tun. Mit der Siegerehrung gestern ist die ARC Europe für und erstmal zu Ende. Viele Freundschaften und Kontakte werden bleiben. Insgesamt für uns eine schöne Sache, die wir sehr genossen haben. Die Magneta bekommt jetzt erstmal SPA in Lagos. Innen von uns und außen an Land in der Marina. Wir genehmigen uns auch noch vier Wochen SPA an der Algarve, bevor es am 17.7. zurück nach Berlin geht.

 

 

 

In den Herbstferien wird es für die Magneta weiter in Richtung Mittelmeer gehen. Das wird sicher auch bunt. Wir werden weiter berichten.

 

 

 

Fair Winds von der MAGNETA Heike & Axel

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Stefan Borowski (Mittwoch, 19 Juni 2019 17:53)

    Hallo Heike und Axel, haben gerade erst Euren Blog gelesen. Nochmals großen Glückwunsch zum Sieg! Was den Atlantikhack angeht: Wers schön haben will, muss leiden, tja! Eure Bilder von den Azoren sind bildschön und erinnern uns daran, dass wir sehr bald wieder dorthin zurückkehren wollen. Wir sind mit Euch sehr froh, dass Ihr beide und das Schiff diese lange Reise so gut überstanden habt und auch und vor allem seemännisch auf dem qui vive wart und seid!
    Habt Ihr schon Pläne, wo Ihr im Mittelmeer liegen wollt? Weiter alles Gute!
    Renate u. Stefan