Azoren

Heike, 03.06.2019, 9150 sm

 

Wir schicken ein herzliches Ahoi von der Magneta.

 

Europa hat uns wieder! Viele Grüße aus Angra do Heroismo (Terceira). Während des schnellen crossings durch die Azoren über Horta (Faial) auf der Suche nach dem Azorenhoch!

 

 

 

Und wir genießen Europa. Über 1850 sm bis Europa (Horta, Azoren) hatten wir Zeit uns darauf einzustellen. Das „to adjust to it“ dauerte 13 Tage, ebenso lange, wie unsere längere Hintour von Gran Canaria nach St. Lucia. Wobei wir zusätzlich an unserem Speed gearbeitet haben. Das Ruderblatt der Windsteueranlage haben wir als Bremse abgebaut und den Propeller des Hydrogenerators nur bei Bedarf ins Wasser gelassen. Mit diesen Maßnahmen hätten wir auf der langen Hintour (Vor allem bei den vielen Seegrasfeldern!) sicher einen halben Tag eingespart. An diesem Vergleich zeigt sich schon, dass die Strecke anspruchsvoller ist. Mache sprechen beim Segeln durch die Wetterküche Europas auch vom „Segelabitur“.

 

 

 

Zur Vorbereitung hatten wir das Atlantikpaket als Wetterrouting gekauft und uns schon Wochen vorher immer wieder mit den Situationen auf der Strecke befasst. Und es war auch wirklich so ziemlich alles dabei. Dabei kam es eigentlich hauptsächlich darauf an, zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle zu sein und sich durch die bewegte Wetterlandschaft, zwischen Flautenlöchern und Stürmen, zu manövrieren. Der Beginn war Flaute, so mussten wir uns erst einmal in eine Ausgangsposition mit Luftbewegungen bringen, dass bedeutete ein paar Tage motoren. Nach erst einmal Segeln mit Spaßfaktor, sahen wir schon im Routing eine Böenwalze, die uns von hinten einholen würde. Sah aus wie Weltuntergang, der uns verschlingen will. Weil wir dem Ganzen nach Süden ausgewichen waren, mussten wir nur 37 Knoten mit dem Dreher von 90 Grad abwettern.

 

 

 

Beim Einholen der eingerollten Fockschot bin ich dann von einem Galeerententakel eingefangen worden. Eigentlich unspektakulär: Sah wie ein Fussel auf der weißen Fockschot aus, die wirklich nur Sekunden auf der Wasseroberfläche geschliffen war. Dabei mit Kontakt zur portugiesischen Galeere, einer Quallenart, die hier in Massen um uns herumsegelte. Zuerst dachten wir, wir seien in einem Plastikstrudel gelandet, weil diese Quallen aussehen wie zerknüllte Plastikflaschen. Dafür gab es kein Seegras und keine fliegenden Fische. Sicher eine Wassertemperaturfrage. Zumindest hatte sich der Tentakel schon bei kurzem Kontakt um Hand und Finger gewickelt.

 

 

 

Die Dünung hatte uns auf der Strecke natürlich wieder, was uns die Toilettenbrille endgültig verübelte und abfiel, dafür hält jetzt der Spiegel. Naja und die Toachfunktion der Navigation und die Elektronik der Badeplattform freuen sich auch schon über eine Pause. Das Material wird natürlich wieder stark beansprucht.

 

 

 

Ein paar Veränderungen machten uns klar, dass wir uns nun wirklich auf dem Rückweg befinden. Zuerst wurde es kühl, besonders nachts. Warme Sachen und heißer Tee als Sundowner. Dann fing der Mond sich langsam an wieder herum zu drehen und dann war es plötzlich bis in die Nacht hell; Zeit für die Zeitumstellung.

 

 

 

Die Azoren wurden dann ein schöner Kontrast zur Karibik. Kühler, aber schön grün, mit gewohnt freundlichen Portugiesen – und vor allem günstigen Preisen. In Horta haben wir uns natürlich gleich an der Mauer verewigt, ist Pflicht und soll Glück bringen, das Peter Cafe Sport aufgesucht, dass mittlerweile mit allen Einrichtungen einen ganzen Straßenzug füllt und ARC – Veranstaltungen – die Inseltour und das Prizegiving unter Vulkanlava genossen. Nach dem Daysailing nach Terceira gibt’s noch ein wenig Kultur in Angra (UNESCO Welterbe) und beim Stierkampf. Heute Nacht geht’s weiter nach Ponta Delgada auf Sao Miguel; später nach Santa Maria, dem Startpunkt nach Lagos.

 

 

Fair Winds von der MAGNETA Heike & Axel

 

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