Saint Martin

Wir schicken ein herzliches Ahoi von der Magneta, vor der geteilten Insel Sint Maarten / Saint Martin.

 

Viele Grüße vor Anker in der Baie du Marigot, haben Anguilla südwestlich umrundet und sind erst einmal in Marigot eingelaufen. Kleine Ausflüge zur Ile Tintamarre und in die Bai Grande Case inklusive.

 

Fair Winds von der MAGNETA Heike & Axel

 

 

 

 

Anguilla ist eine karge und platte Insel mit Trinkwasserproblemen. Wasser, in Form von Wasserspielen, sprudeln nur in den Urlaubsresorts. Per Mietauto sehen wir viele kleine Restaurants, Baustellen und auch Zerstörung, umrahmt von Hühnern und Ziegen. Axel lässt es sich nicht nehmen an einem der vielen BBQ am Straßenrand teilzunehmen. Es riecht nach Chicken, mehr oder weniger verbrannt, Salzsehen und räuchernder Kreuzberger Mischung.

 

 

 

Vor Anker liegend treffen wir auf das zweite Berliner Boot, vom VSaW. Aller guten Dinge sind drei – später kommt es noch besser... Vorher lassen wir uns nach St Martin (französischer Teil) zurückfallen. Der Weg ist kurz, die Bucht unruhig. Die üblichen Drücker und Schwell. Unser erster Landgang durch Marigot schockiert uns. So viel Zerstörung hatten wir schon lange nicht mehr gesehen. Der Wiederaufbau ist nicht optimal gemanagt worden. Es gibt zu viel Filz, zu wenig Handwerker und zu lange Schlangen beim Empfang der Sozialhilfe, sagen die Leute. Etwa 150 Boote sollen noch unter dem Wasser der Simpson Bay ruhen.

 

 

 

Von den beiden Hälften der geteilten Insel wirkt der niederländische Teil insgesamt aufgeräumter als der französische. Philipsburg lockt Kreuzfahrttouristen und Superyachties mit Casinos und zollfreien Geschäften. Eine Attraktion ist die Maho Bay, wenige Meter vom Flughafen entfernt. Die Flieger rauschen in 20 m Höhe darüber und bei den Starts fliegen der Sand und manchmal auch der Mensch durch die Luft. Im Internet kursieren eindrucksvolle Filmchen darüber. Die Grenzübergänge sind nur an den Staatsflaggen zu erkennen. Doch inoffiziell ist die Insel in amerikanischer Hand: Durch die Urlauber und südamerikanischen Gastarbeiter wird hauptsächlich englisch gesprochen. Hauptzahlungsmittel ist der USD. Manchmal werden unsere Euronen nicht angenommen.

 

 

 

Für Ablenkung sorgen die Karnevalsumzüge, die im südamerikanischem Style zelebriert werden. Bunt und laut. Da vibrierte der Magen und die Magneta. Dazwischen rüsten wir unseren Dinghy mit der in Gustavia erstandenen Solarleuchte und einer Pinne aus. Die Magneta wird an einigen Stellen entrostet, geklebt was nachts knarrt und das Teak gereinigt. Mit heißem Wasser und „Vinegar“, wie wir von den Superyachtcrews gelernt haben. Die Verbindung nach Hause gepflegt, wo uns Ärger mit dem Energieversorger und ein gefluteter Keller sorgen. Ohne die Kinder wären wir manchmal aufgeschmissen. Kleine Serviceleistungen stellen vor Ort unsere Geduld manchmal auf die Probe. So beschäftigen uns eine Gasflaschenfüllung und eine verlorengegangene Stufe unserer Badeleiter mehrere Tage.

 

 

 

Abends verwöhnen wir uns mit französischer Küche. Auf fast allen Inseln haben wir stets unser Lieblingsrestaurant zielsicher gefunden. Die Bordküche bietet als Kontrast deutsche Küche. Maniok, Yam und Co, die hier überall angeboten werden, haben wir nicht selbst zubereitet, da dies sehr aufwendig ist und auch durch die enthaltene Blausäure, gefährlich enden kann.

 

 

 

Um den Buchtenkoller zu entgehen, gönnen wir uns kleine Ausflüge an den Badestrand von Tintamarre, wo uns der Schwell nachts wieder einmal nicht schlafen ließ und in die Baie Grande, zum Ausschlafen und Geburtstag feiern. Unterwegs streikte unsere Raymarine und zeigte Phantasiekurse an. Bei der Kalibrierung des Kompasses stellten wir fest, dass sogar unsere Handys verschiedene Kompasswerte anzeigten. Aber nach zwei gefahrenen Kreisen und mehreren Geraden konnten wir die Differenz von 100 Grad vorher minimieren.

 

 

 

Und dann gab’s noch ein berliner Treffen! Da spaziert man ahnungslos durch Marigot und wen trifft man? Segler aus meinem Verein YCBG, die ihren Urlaub auf einem gecharterten Katamaran verbrachten. Na darauf einen Rumpunch…

 

 

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