Grenada, südlichster Reisepunkt

Ein Rundumblick von unserem Ankerplatz am Hufeisenriff in den Cays genügt, um in allen Richtungen lohnende Segelziele auszumachen. Alles ist so nah, dass man schon anhand der Anzahl der schaukelnden Masten erkennen kann, wo der größte Hotspot ist. Nur die Wege sind etwas länger, das sagt nur ein kurzer Blick auf die Seekarte, hier ist alles voller Riffe. Der direkte Weg ist tabu. Das kann man auch leicht an der gebrochenen weißen Dünung und der Wasserfarbe erkennen.

 

 

 

Wir entscheiden uns, den geplanten weiteren Weg nach Süden weiter zu verfolgen; Grenada sollte der südlichste Punkt unserer Tour sein. Wir segeln also noch einmal um Mayreau herum, vergewissern uns dabei, dass die Buchten immer noch genauso gut gefüllt sind, weiter in Richtung Union Island. Union Island ist die südlichste Insel des Landes St. Vincent und die Grenadinen, eines Inselreiches, mit wirklich sehr unterschiedlichen Inseln. Eine äußerst lässige Insel, voller aufgeschlossener Menschen. Mit Mr. Lambi, der einen Shop und ein Restaurant unterhält, konnten wir wohl auch die bekannteste Persönlichkeit der Insel kennenlernen. Das einzige, was es für uns merkwürdigerweise nirgends gab, waren Eier, obwohl in Massen Hühner herumliefen. Was die wohl die ganze Zeit machen? Ansonsten ist Union Island ein Hotspot der Kiter, die Flieger müssen sich auf ihrem Weg zum Inselflugplatz praktisch einen Weg zwischen den bunten Segeln bahnen.

 

 

 

Zwischen Union Island und Carriacou müssen wir eine andere Landesflagge und Q setzen, das heißt aus- und einklarieren, wir übersegeln eine Landesgrenze. Carriacou gehört neben ein paar unbewohnten Inseln zu Grenada. Wir übersegeln nicht nur eine Grenze, auch einen Unterwasservulkan. Kick em Jenny ist unter Wasser 1300 Meter hoch und 2015 das letzte Mal ausgebrochen.

 

 

 

Carriacou zeichnet sich durch eine großzügige Bucht und einen langen Strand aus. Es ist ruhiger geworden, nicht ganz so viele Bootstouristen. Das einklarieren mit Imbiss und Wlan in der Marina ist schon Erholung an sich.

 

 

 

Wir segeln an Grenada entlang, bis zur – so der Ruf – schönsten karibischen Hauptstadt, St. George. Von Grenada sind wir gleich fasziniert: Eine wunderbar grüne Insel mit toller Vegetation; bunte, in die Berge hineingebaute Stelzenhäuser, dazu das blaue Meer. Die Marina perfekt, so schön, wie lange nicht mehr. Eine Inselrundfahrt mit Gewürz- und Kräuterbesichtigung und Destille enttäuschen uns nicht. Wir lernen allerlei unbekanntes Obst aber auch Kräuter und Gewürze mit einem tollen Aroma kennen. Für den Abend gibt’s noch einen Umtrunk mit Destille-Schokoladenrum. Die Muskatnuss ist das Thema der Insel, es gibt sogar Muskateis. Auch in der Flagge ist sie verewigt.

 

 

 

Wir kehren jetzt um und werden in Nachtfahrt nach Martinique segeln. Unsere Mitseglerin Maria hat dort einen Termin mit einem Flieger. In Martinique kehren wir dann erst einmal zurück in die EU, mit allen Konsequenzen.

 

 

 

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